Wohn- und Atelierhaus

Anerkennung baupreis allgäu 23

Text: Stadtmüller.Burkhardt.Graf Architekten GbR

Zweigeschossiges Gebäude mit Atelier im OG und den Wohnräumen der Familie im EG, situiert an Hangkante mit intensiver Topographie, am Übergang zwischen Stadt (Tal) und Militärgelände (Plateau). Ausrichtung Gebäude senkrecht zur Topographie, zweiseitige Einbettung in den Hang. Hoher Eigenleistungsanteil, Verwendung einfacher Details, Montage der vorgefertigten kleinteiligen ZollingerDachkonstruktion und Fassade aus gewelltem Stahlblech komplett durch die Bauherren. Zeichenhaftes, einfaches und nachhaltiges Gebäude, geprägt durch die Bescheidenheit der Bauherren. Realisiert in sehr geringem Kostenrahmen.

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Wählvermittlungsstelle

Anerkennung baupreis allgäu 23

Text: Buero Kofink Schels, Simon Jüttner, Sebastian Kofink

Umbau eines Post-Nebengebäudes der 50er-Jahre zu einem Wohnhaus. Aufstockung in massiver, leimfreier Holzbauweise. Ergänzung des ursprünglichen Hindelanger PostEnsembles (Architekt: Thomas Wechs). Die innerörtliche Nachverdichtung zeigt, wie unter maximalem Erhalt einer über Jahrzehnte als wertlos angesehenen Bausubstanz und mit der Entscheidung für einen radikal ökologischen, kreislaufbasierten Materialeinsatz eine kostengünstige, eigenständige Architektur entstehen kann, deren Maß an Identitätsstiftung weit über das eines Neubaus hinausgeht, ohne dabei mit ihrem gewachsenen Umfeld in Konflikt zu geraten.

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Haus Besler | Kempten

Haus Besler | Kempten

Wie auf dem Bauernhof

Am Weg hinunter nach Kempten liegt rechterhand, mit gebührendem Abstand zur Straße, ein Haus, das unverkennbar Teil dieser Kulturlandschaft ist: lang gestreckter Baukörper, flachgeneigtes Dach, Fassade aus weißem Putz und naturbelassenem Holz, lagernd wie die Landschaft; ein Allgäu-Haus. Ist es ein Bauernhaus? Ist es alt, ist es neu? Klüger wird, wer den Fuß vom Gas nimmt, genau hinschaut, mit den Bauherrn spricht.
Stefan Besler, der Bauherr, erinnert sich: »Der Weg zum jetzigen Haus war ja nicht ganz einfach. Als wir aber fertig waren, sind manche aus der Umgebung hergefahren und meinten: Schön ist’s geworden – und es ist gar keine Zahnarztvilla.« Befürchtungen, die angesichts so mancher Neuschöpfungen in näherer Umgebung auf der Hand lagen. 2013 erwarb die Familie, beide Eltern Zahnärzte, drei Töchter, hier einen alten Bauernhof – erstmals 1593 erwähnt, als die Vereinödung einsetzte, 1917 aufgesteilt und ausgebaut. Nach anfänglicher Begeisterung für das alte Haus mit ersten Umbauplänen Ernüchterung: die Substanz gab das nicht mehr her. Schweren Herzens dann der Entschluss: Abriss und Neubau.

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Wohnanlage | Kempten

Wohnanlage | Kempten

Starker Auftritt, feine Details

Mit der Industrialisierung setzte ein massiver Zuzug in die Städte ein. Die Folge war eine gravierende Wohnungsnot, die vielfach nur durch Selbsthilfe behoben werden konnte. Mangelndes Vermögen wurde durch Solidarität kompensiert: Die Zeit der Wohnungsgenossenschaften begann. So auch in Kempten, wo sich vorwiegend südlich der Stadt am östlichen Illerufer Textilindustrie ansiedelte. Mehr lesen